Jeder kann am Jagdschloss Granitz auf Rügen jagen

Früher ging hier nur der Adel auf die Pirsch. Heute ist das Jagdschloss Granitz auf der Insel Rügen, ganz in der Nähe von Binz und Sellin zugänglich für alle Touristen, die die Waldhalle besuchen.

 

Waldhalle - wie das klingt. Wer zunächst mit Google Maps das Biosphären-Reservat Südost-Rügen erkundet, der stößt auf diesen Namen. Und er kommt einem komisch vor. Eine Halle im Wald? Direkt neben Binz? Vielleicht eine monumentale Halle direkt im Wald, eine Hinterlassenschaft des “Kraft durch Freude”-Projektes der Nationalsozialisten in Prora? Und tatsächlich! Es gab einmal dort eine Waldhalle. Die ist jedoch der Küstenerosion zum Opfer gefallen und existiert schon lange nicht mehr. Der Begriff steht jedoch noch heute für einen Wald rund um das Jagdschloss Granitz, wie er treffender nicht sein könnte. Die Bäume dort sind Jahrhunderte alt und ragen weit in die Höhe. Das dichte Blätterdach verhindert Vegetation am Boden und gibt dem ganzen Wald eben den Charakter einer hohen Halle. 

 

Wer das Jagdschloss Granitz besucht, kann sich also in dem gleichnamigen Wald, direkt an der Steilküste, entweder zu Fuß auf die Pirsch begeben oder mit dem Fahrrad auf gut ausgebauten Fahrradwegen zwischen den Bäumen hindurch jagen.

 

Aber Achtung: Mit Ruhe und Beschaulichkeit ist es meist nicht weit her. Bei gutem Wetter und am besten noch Ferien ziehen teilweise ganze Heerscharen durch den Wald. Wer Ruhe und Beschaulichkeit genießen möchte, für den ist die Granitz nichts. Selbst so einsame Punkte wie der Schwarze See sind stark besucht. So stark, dass man sich teilweise anstellen muss, um den einzigen Steg zum See betreten zu können. Das Selbstbewusstsein der Südost-Rügener ist so stark (und prahlerisch), dass Sie das Jagdschloss als die “Krone Rügens” mit ihrem “extravaganten Mittelturm” bezeichnen. 

 

 

Wer es beschaulicher mag und weniger dick auftragen möchte, dem sei der “echte” Süden Rügens empfohlen. Unser Haus www.meerferien.net liegt direkt im Vogelschutzgebiet an der Üselitzer Wiek. Zahlreiche Rad- und Wanderwege in direkter Umgebung und eine vielleicht weniger spektakuläre jedoch umso offenere und beruhigendere Landschaft laden ein, die Seele baumeln zu lassen. Und wer dennoch das Spiel “sehen und gesehen werden” spielen möchte, kann ja immer noch nach Granitz fahren. Für die gut 30 Kilometer braucht man eine halbe Stunde.